Nachdem der letztjährige Abiturjahrgang nach drei Wochen Homeschooling bereits die „Corona-Jahrgang“-Copyrightrechte angemeldet hat, wurde am Freitag, den 16. Juli 2021, nun der erste echte Abiturjahrgang des Schiller-Gymnasiums verabschiedet, der den Großteil seiner Oberstufenzeit in 11 und 12 im Homeschooling und Distanzunterricht verbracht hat.
Das gerade dieser Jahrgang dann bayernweit der beste seit Langem ist, ruft bei vielen postwendend die präcoronahafte Motz-Mentalität auf den Plan: „Zu leicht!“ oder „Geschenkt!“ sind nur einige Attribute, mit denen sich der diesjährige Abiturjahrgang konfrontiert sehen muss – und das nach einem Mathematikabitur, welches bei Schüler*innen und Lehrkräften landesweit gleichermaßen auf Kopfschütteln gestoßen war.
Aber wer das Leben kennt, der weiß, dass einem hier selten etwas geschenkt wird. Und da das Abitur nicht das Ende der beruflichen Laufbahn, sondern gerade erst der Anfang ist, werden alle Abiturienten*innen noch genug Chancen haben, ihr wahres Können und ihre wahren Einstellungen unter Beweis zu stellen.
Und so ging Schulleiterin Anke Emminger in ihrer Eröffnungrede, die es nach dem Triumphmarsch aus der Oper „Aida“, von Guiseppe Verdi, gespielt LIVE von den SCHILLERnden HOFtrompetern, unter der Leitung von Benjamin Sebald, vor allem auf die Gemeinschaft und das Erreichte des diesjährigen Abiturjahrgangs ein. Sie stellte klar, dass jede*r stolz auf das bestandene Abitur 2021 sein kann – es sollte das Credo der Veranstaltung werden.
Auch Angelika Bier, 2. Bürgermeisterin der Stadt Hof, beglückwünschte als Vertreterin der Stadt die über 100 Abiturientinnen und Abiturienten zur bestandenen Reifeprüfung.
Es war ein Genuss – nicht nur, weil es eine weitere hervorragende musikalische Darbietung war, sondern weil sie live gespielt werden konnte. Johanna Knechtel am Klavier und Tessa Oelschlegel an der Querflöte, begeisterten mit dem „Pagina d’album“, von Michele Mangani.
Tradition – und es ist gut, dass diese auch in Coronazeiten nicht abreißt – ist die Ehrung der Jahrgangsbesten durch die Absolvia Hof, an die sich eine virtuose Darbietung am Klavier von Jonah Petrahn anschloss. Chopin erklang im großen Haus der Freiheitshalle und der frisch gebackene Abiturient zeigte, was die Schulleiterin in ihrer Rede ebenfalls angesprochen hatte, nämlich das große musikalische Talent, welches das Schiller-Gymnasium mit diesem Abiturjahrgang ebenfalls verabschiedet.
Dann die mit Spannung erwartete Abiturrede von Niklas Leupold, Nico Matozza und Celina Pscherer. Comedy trifft hier Wehmut, Dankbarkeit und Gemeinschaftssinn. Auch wurden zahlreiche Vertreter*innen der Schiller-Schulfamilie für ihre Rolle in der Begleitung des Jahrgangs geehrt. Allen zusammen die Schulleiterin, die als wohl erste und einzige den Abischerz, der am vergangenen Mittwoch in kleinem Rahmen durchgeführt werden konnte, zusammen mit den Abiturienten*innen geplant hat.
Kenan Canbay, Vorsitzender des Elternbeirats, betonte dann in seiner Rede nochmal das, was die Schüler*innen in den vergangenen Jahren am Schiller-Gymnasium gelernt und erreicht haben. Sein eindringlicher Appell, niemals die Werte, die Bildung und die Freiheit aus den Augen zu verlieren, hatte, seinem Amt angemessen, auch etwas väterlich-weises.
Dann nochmal die SCHILLERnden HOFtrompeter, diesmal jedoch vom Band: „Let’s All Take It Easy“ – ein gutes Motto für die sich dann anschließende Verleihung der Abiturzeugnisse.
Und so überreichten Anke Emminger, Regina Jenkis und Jochen Stadelmann im Abschluss die Reifezeugnisse, zusammen mit zahlreichen Ehrenauszeichnungen der Deutschen Gesellschaften für Physik, Chemie oder Biologie, zahlreichen MINT-EC-Zertifikaten, in dessen Exzellenznetzwerk das Schiller-Gymnasium seit Jahren aktives Mitglied ist, Buchgutscheinen und natürlich der traditionellen Blume.
Dem Abimotto anpasst, “ABI looking for freedom”, gab es anschließend dieses Lied über die Hallenlautsprecher, inklusive Konfettikanone, bevor dann eine letzte Rede zünden durfte: Oberstudienkoordinator Jochen Stadelmann entließ dann die Abiturienten*innen in die von ihnen so ersehnte Freiheit. Alles Gute!
Die Schiller-Schulfamilie möchte sich nochmals explizit bei der Stadt Hof, allen voran der Oberbürgermeisterin Eva Döhla, sowie Herrn Gemeinhardt, von der Freiheitshalle Hof, bedanken. Durch Sie war eine persönliche Verabschiedung, an der auch die Eltern teilnehmen konnten, möglich! Ein großes und wunderschönes Stück Normalität!