Seit über zehn Jahren ist das Schiller-Gymnasium nun bereits Mitglied im naturwissenschaftlichen Exzellenznetzwerk „MINT-EC“. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft, findet einmal jährliche ein Treffen von Schulleiterinnen und Schulleitern, MINT-Koordinatorinnen und -Koordinatoren statt sowie hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Forschung statt, um sich über die aktuellen Entwicklungen in schulpolitischen Feldern, wirtschaftlichen Bedürfnissen und politischen Richtungsentscheidungen auszutauschen.
In diesem Jahr fand die Veranstaltung, nach zwei Jahren virtuellem Ersatz, wieder mit Anwesenheit statt. Als Tagungsort wurde die Rheinstadt Koblenz gewählt. Dort, wo am „Deutschen Eck“, die Flüsse Mosel und Rhein zusammenfließen, ging es zwei Tage darum, wie Wirtschaft und Schule die schwierigen Zeiten gemeinsam beschreiten können.
“Schwierige Zeiten“ war das Mantra, welches sich durch fast jede Keynote-Speech zog, doch sind die Zeiten, bei genauer Betrachtung, vor allem für unsere Schülerinnen und Schüler, exzellent: „Wir brauchen naturwissenschaftlich gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler!“ war die Kernaussage von Susanne Szczesny-Oßling, Vorstandsvorsitzende der EWM AG, dem Weltmarktführer in der Herstellung von Schweißtechnik. „Und vor allem brauchen wir gut ausgebildete junge Frauen! Sie sind der Schlüssel zu einem Fortbestehen des Know-Hows Made in Germany.“ Große Erwartungen, die sich die Industrie aber auch einiges kosten lässt. Während die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig noch darüber referierte, dass das Land Rheinland-Pfalz sich eine jährliche Förderung der Naturwissenschaften rund zwei Millionen Euro kosten lässt, Peanuts bei den Defiziten, die auf dem Arbeitsmarkt in diesem Bereich bereits jetzt vorherrschen, drückt es Professor Ingeborg Henzler, Vorstandsmitglied der Hans-Riegel-Stiftung (Haribo) und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, deutlicher aus: „Sie müssen es richten“, meint sie, an die SchulleiterInnen und Lehrkräfte gewandt.
Diese begeben sich dann auch direkt in die Workshops. Wissenschaft trifft Schule. „Future skills für Schüler*innen“, „Aus der Forschung in die Lehre: Gesellschaftliche Teilhabe fördern durch innovative Lehr- Lernarrangements am Beispiel des roten Goldes“ oder „Künstliche Intelligenz im Schulunterricht“ sind nur einige der Themen, die dabei angeboten werden. Es zeigt sich dabei, dass die Lehrthemen, die immer mehr in die Schule drängen, essentiell für das zukünftige Arbeiten sind. Es zeigt sich aber auch, dass zahlreiche dieser Themen am Schiller-Gymnasium bereits seit Jahren erfolgreich eingebunden werden. Wenn Herr Schatz und Herr Selbmann im Wahlkurs „Robotik“ im vierten Stock mit zahlreichen Schülerinnen und Schülern Autos beibringen, eigenständig zu fahren, dann sind wir hier bereits mitten im Bereich „künstliche Intelligenz“. Und während auf der Schulleitertagung dann „Der Weg zur eigenen Tabletklasse“ eines nordrhein-westfälischen Gymnasiums noch als „innovativ“ vorgestellt wird, sind wir auch hier bereits flächendeckend, mit eigens entwickeltem Konzept und Regelwerk, aufgestellt.
Wie wird es nun weitergehen? Die Industrie spürt den Fachkräftemangel so deutlich, dass es nun Geld gibt. Ein Zeichen für den Ernst der Lage. Für die Schülerinnen und Schüler des Schiller-Gymnasiums ein klarer Mehrgewinn, denn nun kommen die Experten ins Spiel. KI-Forscher, Start-up-Gründer, Forscher an Universitäten, die nun an die Schulen kommen, um aus der aktuellen Praxis zu berichten. Diese Angebote werden in Zukunft an Schulen deutliche verstärkt werden müssen, denn die klassischen Schulfächer sind einem so rasanten Wandel unterworfen, mit dem tunlichst Schritt gehalten werden muss.
Die Ausrichtung unserer Schule zeigt jedoch, dass wir uns auf diesen Wandel einlassen, immer mit einem Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler.