Netzgänger in Wunsiedel ausgebildet

Für die meisten Leserinnen und Leser dieses Artikels ist das Projekt ‚Netzgänger‘ mit Sicherheit kein Novum mehr. Für alle anderen sollte man es vielleicht noch einmal kurz erklären. Im Kern geht es bei den Netzgängern immer darum, dass Medien für die Lernenden eine große Herausforderung darstellen und dass der richtige Umgang mit diesen zunächst erlernt werden muss. Um der Schülerschaft des Schillers einen möglichst interessanten Zugang zu diesem Thema zu bieten, übernehmen einige sehr engagierte Schülerinnen und Schüler diese Aufgabe und informieren unsere Neuzugänge bereits in der fünften Jahrgangsstufe in sogenannten Peer-Schulungen über die Gefahren und Potenziale des Internets. Das fachliche Know-how für diese Aufgabe erwarben unsere Netzgänger bisweilen immer in München bei extra darauf ausgelegten Fortbildungen. Da diese allerdings sehr gefragt sind und der Zugang mittlerweile beschränkt wurde, müssen unsere Netzgänger sich einer neuen Herausforderung stellen: die Ausbildung einer neuen Garde. Damit sich dies für die alten (überwiegend Jahrgangsstufe 11) und neuen Netzgänger (Jahrgangsstufe 9) nicht einfach nur wie schnöde Unterrichtsstunden anfühlt, beschlossen wir, die Ausbildung in die Jugendherberge Wunsiedel zu verlegen. Dort boten sich uns optimale Bedingungen, um die notwendigen Schritte durchzuführen.

Der erste Schritt ist dabei selbstverständlich zunächst das Kennenlernen. Hierfür versammelten sich die Netzgänger in einem Gruppenraum der Jugendherberge, wo das ein oder andere Spiel für so manchen Lacher und den Abbau von Barrieren zwischen neu und alt sorgte. Im Anschluss daran sollten den neuen Netzgängern aber auch gleich einige Situationen, die in der Durchführung auftreten können, bewusst gemacht werden. Schülerinnen und Schüler können laut sein, sich fremdbeschäftigen oder zu spät kommen. Weil Netzgänger lernen und verinnerlichen müssen, wie sie solche Situationen bewältigen können, schlüpften einige von ihnen in die Rolle der Lehrkraft oder des „Störenfrieds“.

Nun klingt das schon fast nach einer richtigen Ausbildung, aber die eigentlichen Inhalte für die jeweiligen Themen der Netzgänger lagen im Sinne des Projekts gänzlich in den Händen der ‚Peers‘. Die mitgereisten Lehrer dienten dabei ursprünglich der Qualitätskontrolle der Ausbildung, aber so viel sei gesagt: Unsere Netzgänger brauchten diese nicht, denn sie machten einfach einen tollen Job! Nachdem die Inhalte vermittelt wurden, durften diese buchstäblich verdaut werden, denn es wurde zur Belohnung erst einmal gegrillt. Am nächsten Morgen traf man sich dann wieder in den Seminarräumen und die neue Garde erprobte unter dem wachsamen Auge der Veteranen das neu erworbene Wissen. So wurde auch dieser Baustein der schulinternen Ausbildung abgeschlossen.

Apropos Bausteine … vielleicht lief diese kleine Lernzielkontrolle ja nur so gut, weil es nach dem vorabendlichen Grillen noch einen weiteren wichtigen Eckpfeiler gab, der in diesem Artikel erwähnt werden sollte: das Teambuilding. Die Netzgänger hatten auch Frau Weidle – unsere Schulsozialpädagogin – im Gepäck und so verbrachte man den Abend damit, den ‚Tower of Power‘ gemeinsam zu errichten. Bei diesem Spiel hat man einfach keine Chance, wenn man nicht zusammenarbeitet! Es war also genau das richtige Mittel, um aus dieser großen Gruppe von Netzgängern eine Einheit zu formen, die in Zukunft das Projekt gemeinsam angehen wird. Ein großes Lob richtet sich hierbei an alle beteiligten Lehrkräfte und Netzgänger, denn unter diesen Voraussetzungen kann es ja nur positiv weitergehen!  

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