Strahlende Helden, die lässig die Burgmauer herunterspringen und ihre Feinde schwertschwingend niederstrecken, sich elegant vor dem gegnerischen Hieb wegducken und womöglich noch in voller Rüstung eine Rolle vorwärts hinlegen…
So oder so ähnlich ist es oft zu sehen, wenn mal wieder ein Spielfilm über das Mittelalter oder ein am Mittelalter orientierter Fantasyfilm läuft. Doch was bedeutet es eigentlich Helm und Schwert zu tragen. Wie beweglich ist man, wenn man ein Kettenhemd trägt? Diese Erfahrung durften Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d und e dieses Schulhalbjahr im Geschichtsunterricht selbst machen. Geschichte zum Anfassen war angesagt und nicht wenige wagten es und schlüpften in die Schutzausrüstung, wie sie z. B. auf dem berühmten Wandteppich von Bayeux zu sehen ist.
Die erste Herausforderung war dabei, das Kettenhemd überhaupt ohne Übung allein anzuziehen. Bis zu zwei Mitschüler mussten anpacken und dem „Ritter“ als „Pagen“ bzw. „Knappen“ das schwere Metallhemd überwuchten. „Uff, das drückt ganz schön“ war dann oft der Kommentar des frisch angekleideten Ritters. Doch dann die Überraschung: ein kleiner Sprint durch das Klassenzimmer war durchaus möglich. Aber die Vorstellung so stundenlang eine Schlacht durchstehen zu müssen, machte die Kinder dann doch nachdenklich. Das, was Menschen in vergangenen Zeiten erleben und ertragen mussten, lässt sich nie nachempfinden, vielleicht kann dieses Lernen mit allen Sinnen aber zumindest den Blick auf historische Themen etwas erweitern und bleibt den Schülerinnen und Schülern langfristig im Gedächtnis.