Am Freitag, den 7. Juni 2024, war die Schulbibliothek des Schiller-Gymnasiums Hof Schauplatz eines besonderen Projekts. Unter dem Titel „Hof 2040 – Zeig’s uns!“ lud die Stadt Hof ihre Jugendlichen ein, am Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2040 mitzuwirken. Ziel des Projekts ist es, die jungen Menschen in die Planung der Zukunft ihrer Stadt einzubeziehen und ihre Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen.
Um die Partizipation der Jugendlichen zu fördern, besucht Stadtjugendpflegerin Janina Dill derzeit die weiterführenden Schulen in Hof. Diesmal war sie am Schiller-Gymnasium zu Gast, um sich einen Eindruck von den Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler zur Zukunft ihrer Stadt zu verschaffen. Im Mittelpunkt standen die Themen Wohnen, Mobilität und Alltag im Jahr 2040 sowie die Frage, wie Hof für junge Menschen attraktiv bleiben kann.
Insgesamt beteiligten sich 35 Freiwillige der Klassen 9 bis 11 an dem Projekt – darunter die drei Schülersprecher Lukas Bär, Julian Duchon und Benjamin Pscherer sowie zahlreiche weitere Mitglieder der SMV und die Teilnehmenden des W-Seminars „Deutschland im Umbruch – Wie meistern wir den demografischen Wandel?“. Vor allem für die Schülerinnen und Schüler der Q11, die Seminararbeiten zu den Herausforderungen des Wandels für das Hofer Land verfassen, war die Veranstaltung eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Vernetzung. Neben der Stadtjugendpflegerin Frau Dill unterstützte auch Stadträtin Claudia Infante (CSU) das Projekt. Sie stand den Jugendlichen für Fragen zur Verfügung und diskutierte mit ihnen über die Stadtplanung der Zukunft.
Die Veranstaltung wurde in Form eines „World Cafés“ durchgeführt. Die Jugendlichen erhielten im Vorfeld „Mitmachboxen“, um in ihren Schulklassen und in ihrem Freundeskreis herauszufinden, was an der Stadt Hof positiv und was weniger positiv wahrgenommen wird. In wechselnden Gruppen erarbeiteten sie konkrete Ideen für die Stadtentwicklung, die sie anschließend präsentierten.
Aus den Diskussionen ging hervor, dass sich die Jugendlichen mehr Freizeitmöglichkeiten und eine „grünere“ Innenstadt mit mehr Bäumen und Pflanzen wünschen. Zudem sprachen sie sich für eine verstärkte Kooperation mit Sportvereinen im Rahmen des Schulsports und eine Überarbeitung des Webauftritts der Stadt Hof aus. Kritisiert wurde, dass die mangelnde Attraktivität der Innenstadt nicht nur am Angebot, sondern auch an der Einstellung vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger liege. Schließlich biete Hof bereits viele attraktive Freizeitangebote in der Natur, ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm am Wochenende und auch ein ansprechendes Einkaufsangebot in der Innenstadt. Diese Angebote würden jedoch nicht ausreichend genutzt, wodurch weiterer Leerstand drohe. Hier könnten möglicherweise mit Imagekampagnen und Marketingevents in der Innenstadt Verbesserungen erzielt werden.
Auch das Mobilitätsangebot der Stadt wurde kritisiert. Gerade auf dem Hofer Land brauche es eine bessere Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel, um die Innenstadtangebote nutzen zu können. Zudem stellte sich heraus, dass einige bestehende Angebote, wie der Hofer Landbus oder das Schüler- und Studierendencafé, den Jugendlichen nicht ausreichend bekannt waren. Ein weiterer Wunsch war die Einrichtung von legalen Graffiti-Wänden, um der Stadt einen bunteren Anstrich zu verleihen.
Die erarbeiteten Ideen werden nun weiter ausgearbeitet und am 6. Juli im Rahmen des Kultur-Open-Airs „Bühne raus“ der Öffentlichkeit präsentiert. Für die spannendsten Zukunftsvisionen winkt eine Fördersumme, mit der die ersten Schritte zur Umsetzung der Ideen getan werden können. Außerdem bietet die Stadt den Jugendlichen an, das Open-Air mitzuplanen und beispielsweise an der Auswahl von DJs und Bands mitzuwirken. So können die Schülerinnen und Schüler wertvolle Praxiserfahrungen im Bereich des Eventmanagements sammeln.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Dill für die Organisation und Durchführung des Projekts und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Stadt Hof, um die Partizipationskompetenz unserer Schülerinnen und Schüler zu stärken. Ein besonderer Dank gilt auch Stadträtin Frau Infante für ihre Unterstützung, sowie den engagierten Jugendlichen, die sich freiwillig an dem Projekt beteiligt haben. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft unserer Stadt!
Hildenbrand / Bischoff