Wenn Plauen zur Ideenschmiede wird

Am 6. und 7. November 2024 verbrachten die Klassensprecher, Jahrgangsstufensprecher, Schülersprecher sowie die Leiter der freiwilligen SMV-Arbeitskreise zwei intensive Tage in der Jugendherberge Plauen. Das Ziel war klar: Die Rolle der SchülerMitVerantwortung (SMV) weiter zu stärken. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, altersübergreifend an zentralen Themen zu arbeiten, gemeinsame Ziele zu formulieren und demokratische Arbeitsweisen einzuüben. Begleitet wurden sie von ihren Lehrkräften Frau Berner-Sebald (Verbindungslehrerin der Oberstufe, Betreuerin der Mittelstufe), Frau Weidle (Schulsozialpädagogin), Herrn Lochmüller und Herrn Hildenbrand (Verbindungslehrer der Unter- und Mittelstufe).

Zu Beginn der Tagung wurden die Aufgaben und Strukturen der SMV näher beleuchtet. Mit insgesamt 70 gewählten SMV-Mitgliedern (Klassensprecherinnen und Klassensprecher, Stufensprecherinnen und Stufensprecher, Schülersprecherinnen und Schülersprecher) und 77 „Freiwilligen“ stellt das Schiller-Gymnasium eine der größten SMV-Gruppen in Bayern. Dieses Potenzial soll künftig besser genutzt werden, indem gewählte und freiwillige SMV-Mitglieder stärker zusammenarbeiten.

Ein weiterer Schwerpunkt am Vormittag war die Einführung in den Klassenrat. Die Teilnehmenden erhielten ein Konzept, wie sie eigenständig Klassenversammlungen leiten können. Der Gedanke dahinter: Durch eine strukturierte Diskussionsweise, eine klare Rollenverteilung und gemeinsame Verhaltensregeln lassen sich bessere Ergebnisse erzielen.

Am Nachmittag des ersten Tages ging es dann in die Arbeitsphase. Die gewählten SMV-Mitglieder zogen sich zunächst in ihre Altersstufen zurück, um an drei Themenkomplexen zu arbeiten: Wünsche und Anregungen für das „Schiller“, Probleme des Schulalltags sowie geplante Events. Hierbei kamen die Strukturen des Klassenrats direkt zum Einsatz. Die Mitglieder ohne Wahlamt arbeiteten parallel in ihren Arbeitskreisen und gingen zum Ende der Arbeitsphase durch die Jahrgangsstufen, um Anregungen zu sammeln und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

Nach dem Abendessen präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsergebnisse der Schulleiterin des Schiller-Gymnasiums, Frau Dr. Emminger, die eigens für diesen Austausch angereist war. Alle drei Jahrgangsstufen sowie die Schülersprecher als Leiter der Arbeitskreise beeindruckten mit ihren Präsentationen, in denen unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden. Im Anschluss stellte sich Frau Dr. Emminger den Fragen der Schülerinnen und Schüler, um die Umsetzbarkeit der Vorschläge zu prüfen.

Zu den wichtigsten Anliegen der SMV gehörte die Einrichtung eines neuen SMV-Zimmers als zentraler Treffpunkt und Ort der Begegnung. Zudem wurden Vorschläge zur Verschönerung der Klassenzimmer gemacht, etwa durch saisonale Dekorationen, die in Absprache mit den Reinigungskräften realisiert werden sollen.

Auch die Pausengestaltung war ein großes Thema. Die SMV wünscht sich ein vielfältigeres Pausenangebot sowie warme Mahlzeiten in der Mittagspause. Besonders die Idee, gesunde Snacks in Automaten anzubieten, fand breite Zustimmung und wird nun in Abstimmung mit den Hausmeistern auf Umsetzbarkeit geprüft. Ein weiterer Vorschlag war die Einrichtung eines Ruheraums für die Pausen, um einer Reizüberflutung entgegenzuwirken. Hier sagte Frau Dr. Emminger zu, die Raumsituation zu prüfen.

In Bezug auf den Unterricht gab es ebenfalls Diskussionsbedarf. Die SMV setzt sich für transparente Notengebung und vergleichbare Anforderungen ein. Zudem wurde gegenüber den Lehrkräften der Wunsch geäußert, auf angesagte Leistungsnachweise zu setzen und Alternativen zu klassischen Abfragen (z.B. Kurzpräsentationen) anzubieten. Auch die Regelungen zu Hausaufgaben wurden thematisiert, um eine Überforderung der Schülerinnen und Schüler zu vermeiden und angemessene tägliche Arbeitszeiten festzulegen.

Weitere Diskussionsthemen umfassten die Parkplatzsituation am „Schiller“, die Gestaltung von Vertretungsstunden, die Anforderungen in den W-Seminaren, die Stärkung der Studien- und Berufsorientierung, die Gestaltung des Oberstufenraums sowie die Erweiterung des Nachmittagsangebots durch zusätzliche Wahlkurse und AGs. Auch neue Veranstaltungen wie ein Spendenlauf, ein „Winter-Wandertag“ im Zeichen des Schneesports, eine Minijob- und Ferienjob-Börse, ein Spielenachmittag, ein Kinonachmittag, kreative Mottotage sowie ein zusätzlicher Belohnungstag für die SMV wurden besprochen.

Der zweite Tag der SMV-Fahrt stand ganz im Zeichen der Schuljahresplanung. Nach einer Aussprache über die Ergebnisse des Vortags fand ein „Stationenlauf“ statt: Die Jahrgangsstufen diskutierten im Wechsel mit den sieben Arbeitskreisen (Sport, Schulball, Aktionen, Mottotage, Design, Soziales, Mini-SMV) über die Umsetzung der gemeinsamen Ziele und Ideen. So konnten die eingebrachten Vorschläge weiter konkretisiert werden, Verantwortlichkeiten geklärt und die nächsten Schritte festgelegt werden.

Zum Abschluss reflektierten die Teilnehmenden die Fahrt in einer gemeinsamen Runde. In einer Kahoot-Umfrage bewerteten 85% der Teilnehmenden die Fahrt als Erfolg. 66% der Klassensprecherinnen und Klassensprecher zeigten sich motiviert, nach der Fahrt einem der Arbeitskreise beitreten zu wollen. 79% der Teilnehmenden gaben an, ein vertieftes Verständnis der SMV-Arbeit erlangt zu haben. 85% begrüßten die Einführung der Direktwahl der Schülersprecherinnen und Schülersprecher. Und 98% sprachen sich dafür aus, die Fahrt auch im nächsten Jahr wieder durchzuführen.

„Ich war beeindruckt davon, wie harmonisch und produktiv wir über die Altersstufen hinweg zusammengearbeitet haben. Viele von uns kannten sich vor der Fahrt noch gar nicht, und dennoch haben wir schnell zusammengefunden“, resümierte eine Schülerin der Oberstufe. Ein Schüler der Unterstufe pflichtete ihr bei: „Es hat echt Spaß gemacht, mit den älteren Schülern ins Gespräch zu kommen. Wir konnten sogar Ideen für den Schulball einbringen!“ Eine Schülerin der Mittelstufe betonte: „Es war wirklich etwas Besonderes, das Schuljahr mitzuplanen und auf Augenhöhe mit der Schulleitung über Verbesserungen im Schulalltag zu diskutieren.“

Am Ende machten sich die SMV-Mitglieder nach zwei ideenreichen und arbeitsintensiven Tagen auf den Rückweg zum Schiller-Gymnasium – voller Tatendrang, die erarbeiteten Ideen nun der Schulfamilie zu präsentieren und gemeinsam umzusetzen.

Ein herzlicher Dank gilt der Stiftung Bildung, dem Rotary-Club Hof-Bayern, der Schulgemeinde des Schiller-Gymnasiums sowie dem Unternehmen Pauli Offset Druck für die großzügige Unterstützung, ohne die die Durchführung der Fahrt nicht möglich gewesen wäre. 

🫵 Du willst mitmachen? Dann wende dich gleich an deine Schülersprecherinnen und Schülersprecher! In der SMV kannst du Freundschaften schließen, Verantwortung übernehmen  und gemeinsam etwas bewegen. Du musst nicht Klassensprecherin oder Klassensprecher sein, um Teil der SMV werden zu können. Bei uns sind alle willkommen, die Lust darauf haben, ihren Schulalltag selbst mitzugestalten!

 Eure Verbindungslehrkräfte

 Michaela Berner-Sebald
Ralf Hildenbrand

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