Ein Zeichen der Sichtbarkeit und Wertschätzung von religiöser und kultureller Vielfalt

Am Dienstag, dem 01.04.2025 feierte das Schiller den letzten Tag des Zuckerfestes mit einem Spendenverkauf von kulinarischen Köstlichkeiten. Denn wie am Ende von Ramadan üblich, wird an ärmere Mitmenschen gedacht, sich um sie gesorgt und in unserem Fall ein Spendenaufruf gestartet. Nicht nur mit dem Verkauf der Spezialitäten, sondern auch durch eine Spendenbox und Teamgeist war es uns möglich, die beträchtliche Summe von ca. 170 € zu sammeln, um sie dann für einen guten Zweck („Save the children“) zu spenden! Unsere fleißigen Schülerinnen und Schüler haben sich mehr als genug engagiert und zugleich die für manche fremde Kultur ins Herz geschlossen. Es wurden Baklava, das Trendgebäck Lotus-Cheesecake, Mandelkuchen, sowie Kokoskuchen und vieles mehr verkauft und probiert.

Das Staunen ist berechtigt, denn wir sind wohl eine der ersten Schule, die ein muslimisches Fest auf die Beine stellte und feierte. Bereits während der Vorbereitungen wurde uns klar, dass wir durch unsere muslimischen Freunde mehr und mehr fasziniert von deren positiven Energie und Freude eines der wichtigsten und zugleich familiärsten Feste ihrer Religion mitfeiern und gestalten zu dürfen und das sogar in der Schule! Durch die Möglichkeit, den eigenen Glauben und Religion mit anderen muslimischen Schwestern und Brüdern zu zelebrieren entsteht auch in der Schule während den Festtagen des Islams eine freundliche und einladende Atmosphäre.  Wir als Klasse würden uns freuen, wenn auch im zukünftigen Schuljahr „Eid al-Fitr“ an der Schule gefeiert wird.

Darüber hinaus ist es berechtigt in Frage zu stellen, warum man überhaupt in einem christlich geprägten Land ein muslimisches Fest veranstaltet; aber genauso wie Muslime Weinachten oder Ostern nicht feiern, müssen Christen auch kein Ramadanfest feiern. Wir leben aber alle in einem Land und gehen gemeinsam zur Schule, in der Religion und Herkunft keine Rolle spielen, und genau deshalb sollten wir mit solchen kleinen Verkäufen anfangen, uns für das, wofür die wir stehen, einzusetzen – nämlich das Leben von Gemeinschaft und Vielfalt. Es wäre nicht nur zukünftig eine große Freude, sondern auch ein großer Gewinn, wenn aus dieser Aktion eine Tradition entstünde.

Ein Beitrag von Maira und Luise, Klasse 7a

Anmerkung:

Das Fest wurde hauptsächlich von der 7a organisiert und umgesetzt. Nach diesem sehr erfolgreich gestarteten „Testballon“ erfolgte eine argumentative Auseinandersetzung zur Frage, ob das Zuckerfest am Schiller-Gymnasium eine Zukunft haben sollte. Im Deutsch-Unterricht haben die Klassen 7a und 7b hierzu fleißig argumentiert und Stellungnahmen an die Verbindungslehrer sowie die SMV verfasst.

 Sissi Richter (Deutschlehrerin in der 7a und 7b)

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