Wenn es in der Hofer Alt- und Neustadt, von der Lionhalle bis zum Media Markt, vom BFZ bis zur Frankenpost, an einem Dienstagabend keinen einzigen Parkplatz mehr gibt, dann muss die Schulfamilie des Schiller-Gymnasiums involviert sein. Und wer dachte, 18:30 Uhr würde ausreichen, wurde in diesem Jahr eines Besseren belehrt. Stehplätze ohne Sicht waren noch zu haben. Die anderen gut 1000 Sitzplätze waren schon weg. Aber Musik lässt sich ja bekanntlich auch im Stehen genießen – und das stand jetzt auf dem Programm!
Bei ihrem ersten Auftritt, dem Schiller-Adventsmarkt, gab es wenigstens Schneeregen. Somit war dieser zumindest wettertechnisch weihnachtlicher als das tatsächliche Weihnachtskonzert-Wetter, Regen. Doch das Ambiente, eine hell erleuchtete und komplett gefüllte Michaeliskirche, ist dann natürlich eine weihnachtlichere, größere und festlichere Bühne, für den zweiten Auftritt unserer Bläserklasse 5, in Zusammenarbeit mit der Musikschule der Hofer Symphoniker. Mit Jingle Bells und Eine Melodie von Mozart, die zum Verwechseln dem Morgen kommt der Weihnachtsmann ähnelte (Anm. d. Redaktion: Ist es auch!), eröffneten die jungen Musikerinnen und Musiker der Bläserklasse das Weihnachtskonzert 2023 – im Stehen, direkt vor dem festlich geschmückten Altar. Was fehlte, ist in diesem Jahr der überdimensionierte Adventskranz. Dafür hat man endlich einen guten Blick auf die jungen Musikerinnen und Musiker.
In Anschluss lobt Schulleiterin Dr. Anke Emminger das zahlreiche Kommen der Freundinnen und Freunde der Schulfamilie des Schiller-Gymnasiums. Es ist eine Würdigung der musikalischen Leistung und des Engagements der jungen Künstlerinnen und Künstler.
Neben den Blechbläserinnen und Blechbläsern gibt es in der 5. Jahrgangsstufe auch die Sängerinnen und Sänger. Mit Verstärkung aus der 6. Jahrgangsstufe erhellt der Chor dann die drei Emporen der Kirche mit Bless Us All.
Die Bläserklasse der 6. Jahrgangsstufe in Kooperation mit der Musikschule der Hofer Symphoniker, bereits konzerterprobt, überzeugt im Anschluss mit dem School Spirit und danach, wieder weihnachtlich, mit einem Medley aus dem Im Windorchester Weihnachtsland. Vom Himmel hoch, da komm ich her, Gloria in excelsis Deo, Deck the Halls und zum Abschluss Santa Claus is coming‘ to town, bringen sie weihnachtlichen Schwung in die 1230 eröffnete Kirche.
Robin Gebel (Q12) bietet im Anschluss das erste Klavierkonzert Des Abends. Gleichnamig aus Fantasiestück, Op. 12, von Robert Schumann. Gefühlvoll und mit viel Ausdruck, erfüllt er die Kirche mit den zart anmutenden Klängen am Flügel.
Mit Only Time von Enya, präsentiert der Chor der 7. und 8. Jahrgangsstufe im Anschluss ein herzerwärmendes Stück Sangeskunst. Gefühlvoll spielen sie sich die schwierigen Gesangesbälle immer wieder zu.
Das Jugendblasorchester Hof, in Kooperation mit der Musikschule der Hofer Symphoniker, die Vorstufe zum SBO, nimmt Platz und präsentiert kraftvoll die Young Fanfare, um im Nachgang die Cantus Angelus auf ihren Instrumenten zu zelebrieren: Gloria in excelsis Deo!
Als Hänsel und Gretel damals im Hexenhaus gefangen gehalten wurden, Hänsel im Käfig saß und Gretel das Feuer am Laufen hielt, musste diese auch abends sägen, wenn das Holz zur Neige ging. Das Kammermusikensemble des Schiller-Gymnasiums spielt nun den Abendsegen aus dem zum Märchen gleichnamigen Stück von Engelbert Humperdinck, im Arrangement von Nicole Rösch und Martin Röder. Lisette Beck (10a) auf der Violine, Amelie Walter (11b), ebenfalls Violine, Liesbeth Stengel (Q12) auf dem Akkordeon, Samuel Hintz (11a) auf dem Violoncello, ebenso wie Markus Jung, und Martin Röder auf dem Kontrabass zeigen, dass sie sich bereits in ihrem zweiten Jahr musikalisch vollends gefunden haben, und ein neues, fest etabliertes Ensemble am Schiller-Gymnasium bilden.
Auf das Cover des diesjährigen Programmhefts hat er es schon geschafft und auch musikalisch ist er vertreten: Charlie Brown. Mit A Charlie Brown Christmas begeistert das Schulorchester, welches den Trend zu neuen Tönen unter Adrian Stieglitz erfolgreich fortsetzt.
Große Töne singen, nicht spucken, im Anschluss die großen Sängerinnen und Sänger des Schiller-Gymnasiums: Der Chor der 9. bis 12. Jahrgangsstufe eröffnet lateinisch: Ubi Caritas ist eine Antiphon aus der Liturgie des Gründonnerstags, scheint also weihnachtlich zunächst ungeeignet zu sein. Doch ist die getragene Darbietung eine festlich-ruhige Einstimmung auf das, weswegen wir alle hier sind, das Weihnachtsfest. John Lennon hat diese ach so simple Aussage in Musik gegossen: Happy Christmas erklingt als zweites Stück bis in die höchste Empore des Kirchenschiffs: War is over, if you want to. An Weihnachten darf man mal an Wunder glauben.
The Lord Bless You And Keep You erklingt dann vom Ensemble ohne Namen (analog: Band ohne Namen, archaisch: Ensemble Röschpekt!), beeindruckend geleitet von Adrian Stieglitz. Amen. Einen schwungvollen Kontrast, bildet dann das Weihnachtsspiritual Swing Low, Sweet Chariot. Stimmgewaltig und auf den Punkt, beziehungsweise Ton gebracht.
Er ist bereits ein preisgekrönter Trompeter, Sergey Storozhenko (Q11). Mit Justus Vonnegut (Q11) hat er sich einen weiteren Trompeter der Marke Schiller-Talentschmiede dazugeholt, um von Anton Rubinstein Der Abschied darzubieten. Der Anlass dazu wird von Adrian Stieglitz erklärt: Vergangene Woche ist mit Martin Hauke, dem Musiklehrer des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums, sein und auch mein erster Musiklehrer verstorben. Dieser Liedbeitrag wird ihm gewidmet.
Spätestens jetzt ist Andacht und innere Ruhe eingekehrt. Man denkt an tausend und keine Dinge. Endet der weihnachtliche Konzerttag somit als A Day Of Hope? Das Symphonische Blasorchester Hof in Zusammenarbeit mit der Musikschule der Hofer Symphoniker gibt den Zuhörern eine musikalische Hoffnung auf eine vielleicht in den letzten Tagen vor dem Fest friedlicher, stiller und ruhiger werdende Zeit. Eine Fantasie? Wenn, dann eine Sweet Bells Fantasy, eine Abwandlung über Süßer die Glocken nie klingen, dem zweiten Stück des Symphonischen Blasorchesters. Jedes mal wieder ein Genuss, den jungen Musikerinnen und Musikern mit geschlossenen Augen zuzuhören. Die Qualität der Darbietung lässt einen auch von einer Darbietung in der Metropolitan Opera träumen.
Abschließend treffen sich traditionell alle Mitwirkenden auf der Bühne, dem Altarraum. Hunderte Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, die heute, am Abend des Weihnachtskonzerts, sich hier in der Michaeliskirche eingefunden haben, um ihr musikalisches Können zu zeigen und um uns auf das Weihnachtsfest einzustimmen, stimmen Oh du fröhliche – O Sanctissima an. Ein musikalisches Leuchten erhellt die Kirche. Danke!
Danke auch an unsere erfolgreichen musikalischen Leiter der verschiedenen Ensembles. An diejenigen, die zur Einstudierung beigetragen haben. Gestandene Musikerinnen und Musiker, erfolgreich in ihrem Feld, Applaus gewohnt, auf der Bühne zu Hause – und dennoch in jedem Jahr immer wieder mit dem gleichen Feuereifer dabei, jungen Menschen diese Begeisterung für die Musik mitzugeben und in ihnen zu wecken.
Slawek Dudar, Ji Eun Kim, Elisabeth Nußrainer, Benjamin Sebald, Rainer Streit, Markus Jung, Hanna Park, Martin Röder sowie, der Gesamtleiter des Abends, Adrian Stieglitz.
Für das Technikteam: Leonard Sebald (5b), Paulina Blattner (10c), Kerim Michael (10c), Michael Henning (9d), Finn Firlei (10c), David Deeg (10c), Benjamin Pscherer (10c), Veronika Knaus (11a), Sarah Mehringer (11c), Noah Sturm (Q11), Maximilian-Cedric Laugisch (Q11), Niklas Bachmann (Q11), Erik Spörl (Q12), Lukas Schafrina (Q12), Hannes Bauer (Q12), Markus Holzner und Matthias Leuchsenring.
Das Titelbild des diesjährigen Programmhefts wurde von Kayra Yigit (Q11) erstellt. Die Fotos zu diesem Artikel stammen von Annika Linke (Q12) und Stella Krause (Q11).
Das Schiller-Gymnasium wünscht ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!