Starke Jungenmannschaft bietet Bamberg die Stirn
Es ist bereits Jahrzehnte her, dass das Schiller-Gymnasium letztmalig eine Schulmannschaft in der Leichtathletik zu einem Bezirksfinale geschickt hat. Doch die Renaissance dieser Sportart hat sich in den letzten beiden Jahren bereits angedeutet. Der Wahlkurs am Freitag, von 13:15 Uhr bis 14:45 Uhr, ist einer der am meisten ausgelasteten Wahlkurse der Schule. Und die Früchte dieser Arbeit ernteten jetzt die Jungs II beim Bezirksfinale in Bamberg. Arda Aygün (11a), Max Lorenz (11c), Hannes Lauterbach (11a), Oskar Koppisch (11c), Luca Miess (10b), Benedikt Müller (10b) und Lukas Bär (10b) zeigten gleich von Anfang an, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Die 4x100m Staffel
Bereits im Training hatte sich angedeutet, dass die vier Jungs um Arda, Max, Oskar und Benedikt schnell sind. Doch dass am Ende 47,58 Sekunden auf der Uhr standen, was die viertschnellste Zeit einer bayerischen U18-Staffel bedeutet, war überaus beeindruckend. Schneller war hier nur knapp das Clavius-Gymnasium Bamberg, bei denen sich die Staffel jedoch aus der Sprintgarde der LG Bamberg zusammensetzte, ein Luxus, den man in Hof nicht hat.
Der Speerwurf und das Kugelstoßen
Warum auf Leichtathleten zurückgreifen, wenn man den Quaterback der Hof Jokers und seinen Linebacker in den Schüler-Reihen hat? Hannes Lauterbach und Lukas Bär, waren an diesem Tag für die Wurfdisziplinen zuständig – mit Bravour. Während Hannes‘ Speer bei über 32 Metern landete, stieß Lukas die Fünf-Kilo-Kugel auf beachtliche 10,10 Meter.
Der Weitsprung
Es war die Wundertüte und hier lagen Glück und Pech nur einen Zentimeter auseinander. Während Oskar Koppisch im letzten Versuch mit 5,53 Metern jede bislang aufgestellte Bestleistung pulverisiert, übertrat Luca Miess, trotz wiederholter Anlaufkorrektur, auch den vierten Versuch nur um wenige Millimeter. Am Ende also nur eine Punktzahl, da einmal „o.g.V.“ in der Ergebnisliste stand. Für Trainer Florian Spieler kein Grund zum Abriss der guten Laune. Der Ex-Weitspringer kennt diese Situationen, die gerade bei Sportlern eintreten, die kein regelmäßiges Anlauftraining absolvieren.
Die 100 Meter
Arda Aygün, einziger Leichtathlet in den Reihen des Schiller-Teams, bekam von seinem Schul-Coach im Vorfeld die Ansage: Achte auf die Details und du läufst erstmals unter 12 Sekunden. Neben ihm: Luca Miess. Er zeigte Sportsgeist, steckte den Weitsprung weg und rechtfertigte seine Nominierung über 100 Meter mit einem Glanzlauf: Die beiden Hofer kamen zeitgleich ins Ziel und die Uhr stoppte bei 11,80 Sekunden. Erdrutschsieg! Theoretisch die Qualifikationszeit für die Bayerischen Leichtathletikmeisterschaften. Kein Bamberger Sprinter blieb auch nur unter 12 Sekunden.
Der Hochsprung
„Herr Spieler, darf ich auch mal Hochsprung probieren?“ Diese Ansage läutete Hannes Lauterbachs Auftritt in der Wettkampfmannschaft ein. Im Training sehr gute 1,55 Meter waren eine solide Grundlage. Dass am Ende jedoch 1,62 Meter in der Ergebnisliste stehen würden, hatte keiner erwartet. Und sein Mannschaftskamerad Oskar Koppisch legte sogar noch einen drauf: 1,66 Meter waren sein Endresultat und die 1,70 Meter übersprang er nur nicht, weil die Latte gleich dreimal herunterfiel.
Die 800 Meter
Es war der erwartet harte Abschluss eines tollen Wettkampftages, bei dem die Schiller-Athleten nochmal über ihre körperlichen Grenzen hinausgingen: Max Lorenz blieb mit 2:27min 15 Sekunden unter seiner Meldezeit, Benedikt Müller mit 2:29min ebenfalls unter 2:30min. Die riss Luca Miess nur knapp.
Das Endergebnis
Bronze. Und mit der zweiten Weitsprungwertung, wäre es sogar Silber gewesen. Doch hätte, hätte, Fahrradreifen! Das Schiller-Gymnasium meldet sich eindrucksvoll zurück im Leichtathletik-Schulwettkampfsport und setzt einen ersten Maßstab für kommende Generationen.
Unser Dank geht auch an die Organisatoren in Bamberg. Sie schafften es, einen Wettkampf mit über 300 Schülerinnen und Schülern punktgenau durchzuführen. Eine Leistung, die man nur bei wenigen Wettkämpfen sieht.