Nach drei herausfordernden Seminartagen im Haus war es an der Zeit, einmal zwei Tage in die Ferne zu streben. 16 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen Acht bis Zehn haben sich mit Frau Wirth und Herrn Schumann in die sächsische Landeshauptstadt begeben, um sich dort zusätzlich zu bilden, aber auch zu belohnen. Das Programm selbst war vom Begabtenseminar Sozialkunde zusammengestellt worden:
Bei einem Ausflug ins Stadtzentrum haben wir die Frauenkirche besichtigt. Wer nicht nur begabt, sondern auch mutig ist, hat auch den Aufstieg gewagt und mittels herrlichem Ausblick über die Stadt mögliche Ziele für ein Abendprogramm ausgekundschaftet. Einige Kunstinteressierte unter uns haben eine spontane Führung durch das Albertinum genossen; mit dem eigenen Kunstlehrer von der Renaissance bis in die Gegenwart.
Unser erstes Ziel aber war das Deutsche Hygienemuseum. Die ständige Ausstellung zum menschlichen Körper war hier schon vor über 100 Jahren begründet worden. Daneben wird eine Sonderausstellung über die Zukunft der künstlichen Intelligenz geboten; sowie eine weitere über das Wesen und die Bedeutung von Wahrheit in unserer Gesellschaft und darüber hinaus.
Diese dritte Ausstellung hat einige von uns besonders interessiert. Sie ist interdisziplinär aufgebaut und kommt satirisch in der Gestalt einer erfunden Behörde daher, welche man mit einer zunächst unversehrten Lochkarte betritt, um sich dort in verschiedenen Abteilungen angeblich für den Erhalt der Wahrheit einzusetzen.
Dabei begegnet dem Besucher neben der erwartbaren psychologischen Ebene auch die Biologie, reichlich freie Kunst und interaktive Vermittlungsformen. Mit großem Interesse nahmen die begleitenden Lehrer wahr, wie die Schüler sich mit einem imposanten Lügendetektor auseinandersetzten und so in entspannter Atmosphäre besser kennen lernen konnten. Die Anschaffung fürs Lehrerzimmer des Schiller-Gymnasiums ist bereits beantragt.
Kennen lernen konnten sich einige von uns auch beim gegenseitigen Porträtzeichnen und beim geselligen Zusammensein in unserem recht komfortablen Basislager, der Jugendherberge der Stadt, das uns im Wesentlichen verköstigt hat. Mathematisch Interessierte hatten am Frühstückstisch im Freien ihre Freude daran, den exponentiellen Zusammenhang zwischen der Einwohnerzahl einer Stadt und dem Umfang der Wespenpopulation im Habitat zu ermitteln.
Am Ende aber taten wir es ihnen doch gleich und schwärmten des Abends aus, ins Kino und auf den Rummel. Popcorn und Softeis schließen bekanntlich den Magen und beschließen eine – man darf das hier mit Fug und Recht feststellen – rundum gelungene Exkursion. Herzlichen Dank an die MB-Dienststelle der Gymnasien in Oberfranken und an die Schulgemeinde für die großzügige finanzielle Unterstützung.