Es war der erste sommerliche Tag im Mai. Achtundvierzig Lernende der fünften Jahrgangsstufe hatten Gelegenheit, ihre Beobachtungsgabe zu erproben. Wie wir wissen ist der Ausspruch „Ich kann halt nicht zeichnen“ eine Geburt der Verlegenheit und und ontologisch betrachtet ein Unsinn, wenn es um das bildnerische Schaffen nach der sogenannten Wirklichkeit geht. Ehrlich wäre: „Mir ist das Schauen zu anstrengend.“

Um diesen Umstand zu wissen, bedeutet einen entscheidenden Unterschied. Denn so schauten wir uns die beiden Rentiere Alaska, Loki und ihren Nachwuchs Freya besonders aufmerksam an. Unser anfängliches Wehklagen über deren Dreistigkeit, sich unerlaubt zu bewegen, war bald überwunden. Denn umso tiefgreifender geriet unser Verständnis über die Gelenke der Hinterläufe, die außerordentliche Beweglichkeit des Hufes, oder die Verzweigung des fellbedeckten Geweihs.


Wir nahmen uns auch die Zeit für malerische Studien, um die differenzierte Fellfärbung zu verstehen und einen geeigneten Pinselduktus zu erlangen. Es war dies klassische Pleinairmalerei, wie die Impressionisten sie uns für wahrhaftige Kunst nahelegen. Und doch haben wir uns im Atelier – den Kunst-Sälen des Schiller-Gymnasiums – Zeit genommen, für die abschließende Ausführung unserer Rentier-Gemälde.

Gelohnt hat sich die Mühe diesmal doppelt. Denn alle 40 rechtzeitig abgeschlossenen Werke nahmen an einem Wettbewerb teil, welchen die Deutsch-Finnische Gesellschaft Hof auslobte. Über die gelungensten Drei durften am Samstag alle Besucher des Finnischen Zoofestes entscheiden. Dort waren die Gemälde zwischen den Tieren ausgestellt.

Glückwunsch ergeht an die folgend aufgeführten Preistragenden und Dank ergeht an den den Zoo Hof für die Gastfreundschaft und das Stiften der attraktiven Preise.
🥇 Maximilian Mertas, 5a
🥈 Moritz Hottaß, 5a
🥉 Juliet Retschke, 5d


