Jüngster Teilnehmer beeindruckt mit innovativer Energiespar-App
Tim Burghardt hat beim Hackathon in München mit seinem Team eine App zur Optimierung des Stromverbrauchs in Haushalten entwickelt – und damit den dritten Platz belegt. Als jüngster Teilnehmer im Feld der meist fünf Jahre älteren Studenten überzeugte er mit seinem technischen Können.
Der Hackathon, der vom 23. bis 25. September 2024 von den Unternehmen Thüga Solutions und Metafinanz in München veranstaltet wurde, zielte darauf ab, innovative Lösungen für die geplanten dynamischen Stromtarife des Jahres 2025 zu finden. Bei diesen Tarifen schwanken die Strompreise je nach Tageszeit, was die Steuerung des Energieverbrauchs komplexer macht.
Schüler unter Studenten
Tim war der einzige Schüler unter den teilnehmenden Studenten der Technischen Universität München (TUM). „Das war für mich eine ganz neue Erfahrung“, erzählte er. Seine Teamkollegen, die meist schon in fortgeschrittenen Phasen ihres Mathematikstudiums waren, begegneten ihm zunächst skeptisch. Doch durch seine Programmierkenntnisse konnte Tim sich schnell beweisen und das Vertrauen seiner Mitstreiter gewinnen.
Intensiver Wettbewerb
Der Hackathon begann mit Vorträgen von Coaches, die den Teilnehmern tieferes Wissen zur Problematik der dynamischen Stromtarife vermittelten. Danach ging es für die Teams direkt an die Arbeit. Tim und seine vier Teamkollegen programmierten bis spät in die Nacht und nahmen ihre Arbeit frühmorgens wieder auf, unterbrochen nur von kurzen Essenspausen und wenigen Stunden Schlaf. Am letzten Tag mussten die Projekte bis 10 Uhr morgens eingereicht werden.
App für effizienteren Energieeinsatz
Die Aufgabe bestand darin, ein Energiemanagement-System zu entwickeln, das den Stromverbrauch und die -produktion in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit Photovoltaikanlagen, Stromspeichern und E-Autos optimiert. Ziel war es, durch den Einsatz dynamischer Tarife die Stromkosten zu minimieren. Tim und sein Team entschieden sich, eine App zu entwickeln, die nicht nur den aktuellen Energieverbrauch und die prognostizierte Produktion anzeigt, sondern auch Vorschläge zur kostengünstigsten Nutzung von Geräten wie Waschmaschinen und E-Autos macht.
Mit der App können Nutzer unter anderem die beste Zeit für das Laden ihres E-Autos bestimmen und den Ladeprozess automatisch starten, basierend auf den aktuellen Strompreisen. Auch die aktuelle Verteilung des Solarstroms im Haushalt wird angezeigt. Die App gibt zudem Energiespartipps und hilft dabei, den Stromverbrauch effizient zu steuern.
Die App in Aktion.
Eine erfolgreiche Teamarbeit
Trotz der intensiven Arbeitszeit empfand Tim die Entwicklung des Projekts nicht als stressig. „Wir haben die Aufgaben gut aufgeteilt und konnten uns ganz auf die Umsetzung konzentrieren“, berichtet er. Nur kurz vor der Abgabe kam es zu technischen Problemen, die das Team kurzfristig unter Druck setzten. Doch am Ende funktionierte alles wie geplant, und die Jury war von der Leistung beeindruckt.
Die Bewertungskriterien umfassten unter anderem die Steuerung des Prototyps, die Prognosemodelle, die Skalierbarkeit und die Präsentation. Bonuspunkte gab es für eine ansprechende Visualisierung und die Einbindung weiterer Haushaltsgeräte. Die Jury, bestehend aus Geschäftsführern und Technikern, bewertete jedes Projekt und verlieh Tims Team schließlich den dritten Platz. Neben einem Pokal gab es für das Team 300 Euro Preisgeld.
Förderung junger Talente
Auf den Hackathon wurde Tim durch seinen Informatiklehrer Bastian Schatz aufmerksam gemacht, der das Potenzial seines Schülers erkannte und ihn zur Teilnahme ermutigte. Schatz ist überzeugt, dass Schüler viel häufiger die Chance bekommen sollten, sich bei solchen Veranstaltungen zu beweisen. „Man sieht ja, wie gut das laufen kann“, sagte er stolz.
Mit seiner beeindruckenden Leistung beim Hackathon hat Tim Burghardt gezeigt, dass er nicht nur ein außergewöhnliches Informatiktalent ist, sondern auch in der Lage, sich in einem professionellen Umfeld zu behaupten – und das als jüngster Teilnehmer im Wettbewerb.